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Freitag, 1. März 2013

Fahrzeugbeschriftung selber machen! (Tutorial)

Der folgende Artikel erklärt in einfachen Schritten wie eine Fahrzeugbeschriftung funktioniert und wie man sie ganz leicht selber machen kann.
Zunächst benötigen wir eine entsprechende Datei in vektorisierter Form, dazu eignen sich Vektor-Programme wie CorelDraw oder Adobe Illustrator zum erstellen der Dateien. Diese kann man selber erstellen oder sich von einem Grafiker erstellen lassen, letzteres bietet sich vor allem an, wenn man keine großen Erfahrungen mit den Programmen oder der Autobeschriftung allgemein hat. Wenn dann alles soweit fertig ist, kann die Datei geplottet werden. Dafür benötigt man einen Plotter und gegossene selbstklebende Folie, für diese gibt es verschiedene Hersteller. Der bekannteste im deutschsprachigen Raum ist aber ORAFOL. Diese wird in der gewählten Farbe in den Plotter eingelegt und fixiert, möglichst so dass sie nicht schief geschnitten wird. In dem Fall kann es nämlich passieren, dass die Folie aus dem Plotter springt. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, die Folie einmal probehalber durchlaufen zu lassen. Anschließend wird das Plottprogramm auf den jeweiligen PC eingeschaltet. Hier wird die Datei, die erstellt wurde, in das Programm importiert. Hat das gewünschte Motiv unterschiedliche Farbtöne, können im Programm auch nur die Flächen einer Farbe ausgewählt werden. Das Motiv wird anschließend vom Plotter, anhand der Pfade der Datei, in die Folie eingeschnitten, wobei das Trägerpapier bei diesem Vorgang im Normalfall unbeschadet bleibt. Nachdem die Folie geplottet wurde, wird jede nicht benötigte Folie vom Trägerpapier entfernt, diesen Vorgang nennt man „entgittern“. Man sollte beim Entgittern besonders bei kleinen Teilen aufpassen, dass sie nicht mit abgezogen werden. Danach wird das Motiv kaschiert. Dafür benötigt man in der Regel mit zwei Personen, bei kleineren Plotts und Leuten mit genügend Erfahrung reicht auch Eine. Beim kaschieren wird der Plott mit Folie überzogen. Dabei hält einer auf einer Seite die Folie hoch, während der Partner sie au den Plott aufträgt und festrakelt. Es gibt Kaschierfolien aus Kunststoff für Trockenverklebungen oder auch welche auf Papierbasis, die vor allem bei Nassbeklebungen benutzt werden. Wichtig ist, dass sich im Folienbereich keine Knicke oder Blasen bilden. Außerdem muss der Plott fest an die Kaschierfolie angerakelt werden. Beides ist für die spätere Verarbeitung sehr wichtig. Der Plott- und Kaschiervorgang wird solange wiederholt, bis alle  gewünschten Motive bereitstehen.
Nun bewegen wir uns auf unser eigentliches Ziel zu: das zu beschriftene Auto.
Es empfielt sich ein Auto in einem geschlossenen Raum, wie einer Lagerhalle oder einer Garage zu beschriften. Um zu verhindern, dass das fertige Motiv von Dreck und Feuchtigkeit, ruiniert wird, muss das Fahrzeug zunächst einmal gereinigt werden. Dazu wird das Auto auf den zu beschrifteten Stellen mit Wasser gesäubert bis kein Schmutz mehr zu Sehen und zu Fühlen sind. Dann muss das Fahrzeug an jenen Stellen mit einer alkoholischen Lösung behandelt werden. dafür eignen sich Spiritus und Isopropanol besonders gut. Der Alkohol dient dazu, den Lack anzurauen um zu gewährleisten, dass der Plott auch richtig haftet. Man sollte es aber dabei nicht übertreiben, denn bei zu viel Alkohol kann es passieren, dass sich der Lack ablöst.. Am besten ist es nur einmal mit einem behandelten Reinigungstuch darüber zu wischen. Da nun das Fahrzeug gereinigt wurde, können wir mit der Beschriftung beginnen. Es gibt dabei zwei Arten von Montagen, die Nassbeklebung und die Trockenbeklebung. In beiden Fällen wird zusätzlich noch Crepeband benötigt um die Plotts auf dem Fahrzeug zu fixieren. Wichtig ist auch, das Fahrzeug bei ausreichend hohen Temperaturen zu bekleben(empfohlen sind 10°C oder höher), ansonsten wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit die Folie nicht vollständig haften bleiben.
Bei der Trockenbeklebung wird der Plott auf das Fahrzeug gelegt, das Trägerpapier auf der Rückseite wird dabei nicht entfernt, und vertikal in der Mitte mit Crepeband fixiert. Danach nimmt man eine Seite und legt sie über der anderen. Während sie festgehalten wird, wird nun das Trägerpapier so weit wie möglich abgezogen und etwa an der Stelle wo der Plott mit dem Crepeband fixiert wurde, abgeschnitten (Bei größeren Geschichten empfiehlt es sich, wenn einer festhält während der andere das Trägerpapier löst). Der Plott wird nun von der Mitte nach außen auf das Fahrzeug fest aufgerackelt. Nun kann das Crepeband, das als Fixierung dient, entfernt werden. Jetzt erfolgt dieselbe Prozedur mit der anderen Seite. Wurde der Plott nun vollständig übertragen, kann man dasselbe Verfahren nun mit allen anderen Motiven wiederholen, bis das Fahrzeug fertig verklebt wurde. Am Schluss sollte nun die Kaschierfolie vorsichtig abgezogen werden, und anschließend die Plots noch einmal anrakeln.
Bei einer Nassbeklebung. benötigt man zusätzlich noch Wasser, am besten dafür eignet sich eine Sprühflasche, die man auch zum Wässern für den Garten verwendet. Das Wasser sollte noch mit einer Seifenlösung angereichert werden. Für das perfekte Mischverhältnis, muss man erst mal herumprobieren, da jede Seife anders reagiert. Das Motiv wird bei der Nassbeklebung horizontal an der oberen Kante mit Crepeband fixiert. Der Plott wird nach oben geklappt, anschließend wird die zu beklebende Fläche mit der Seifenlösung angesprüht. Nun kann der Plott von der Trägerfolie gelöst werden und  ebenfalls mit der Lösung großzügig eingesprüht werden. Jetzt wird der Plott auf die Stelle aufgerakelt, man sollte dabei möglichst gründlich Vorgehen und jede Blase rausrakeln. Nachdem die Fläche nun getrocknet ist, kann die Kaschierfolie nun vorsichtig abgezogen werden. Das Kaschierfolie auf Papierbasis eignet sich deshalb besser für Nassbeklebungen, weil sich das angefeuchtete Papier nahezu restlos vom Auto entfernen lässt. Allerdings erhöht sich hier auch das Risiko von entstehenden Blasen.
Nun kann man guten Gewissens den Kunden verständigen, der nun mit einem strahlendem Lächeln sein Fahrzeug bestaunen kann.